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Entdecken Sie, was gerade bei uns passiert, und lassen Sie sich inspirieren!

Das System der Ringkanalisation Chiemsee ist aus dem Schemaplan gut ersichtlich. In zwei Spangen von Seeon im Norden und von Chieming im Osten führt der Ringkanal teils im See, teils an Land nach Westen und läuft in Prien-Osternach zusammen. Da es sich um ein Druckleitungssystem handelt, wird das Abwasser von Ort zu Ort gepumpt.
Neben den 88 km Verbandskanälen wurden in den Mitgliedsgemeinden rund 250 km Ortskanäle errichtet.

Kennwerte der Ringkanalisation Chiemsee:
- Landverlegte Leitungen: 50 km
- Seeverlegte Leitungen: 28 km
- Ablaufkanal zum Inn: 10 km
- Zulaufstollen: 4,7 km
- Pumpwerk:
- trocken aufgestellte: 20
- nass aufgestellte: 11
- Regenbauwerke: 2 - Fließdauer des Abwassers bis zur Kläranlage bei Trockenwetter bis zu 75 Stunden
Entdecken Sie, was gerade bei uns passiert, und lassen Sie sich inspirieren!

Die Maschinen und Anlagenteile sind seit der Inbetriebnahme der Kläranlage (24.11.1989) im Dauerbetrieb.
Der Austausch von Maschinenteilen und Reparaturen und die ständig steigenden rechtlichen Vorgaben erfordern einen höheren personellen Betreuungsaufwand. In der Zwischenzeit sind 15 Facharbeiter im technischen Bereich bei uns beschäftigt.
Das Ausbildungsspektrum der Mitarbeiter ist breit gefächert. Wir haben Fachkräfte der Abwasserentsorgung, Elektriker, Installateure, Spengler, Schreiner und Zimmerer.
Alle Mitarbeiter leisten in regelmäßigen Abständen ihren 24-Stunden-Bereitsschaftsdienst. Jeder von ihnen muss in der Lage sein, bei Störungen sofort das Richtige zu tun. Nur so lässt sich verhindern, dass ungeklärtes Abwasser den Inn belastet.

Täglich sind im Außendienst sechs Mitarbeiter rund um den Chiemsee im Einsatz. Diese führen die Wartungsarbeiten an unseren 13 Hauptpumpwerken, 22 Nebenpumpwerken und an den 22 Entlüfterschächten durch.
Zudem übernehmen sie auch Arbeiten für die Mitgliedsgemeinden Seeon-Seebruck, Chieming und Übersee.
Ohne ständige Kontrolle der Pumpstationen kann keine Betriebssicherheit des Kanalsystems garantiert werden. Der Chiemsee ist Urlaubsregion und umso wichtiger ist es, dass kein Tropfen Abwasser in den See gelangt.

Im Jahr 2013 hat die Gemeinde Chieming mit dem Verband einen Vertrag über die Übernahme der Wartungsarbeiten der 22 Pumpstationen, 1 Hebeanlage und den 24-Stunden-Bereitschaftsdienst geschlossen.
Die Personalkosten und der Materialaufwand werden am Jahresende der Gemeinde in Rechnung gestellt.

Seit dem Jahr 2006 betreuen die Außendienstmitarbeiter das Ortsnetz der Gemeinde Seeon-Seebruck. Die Betreuung schließt die Sichtprüfungen (Kontrolle der ca. 2.100 Kanalschächte), Wartungsarbeiten der 44 Pumpstationen, 4 Entlüferschächte und 24-Stunden-Bereitschaftsdienst mit ein.
Die Personalkosten und der Materialaufwand werden am Jahresende der Gemeinde in Rechnung gestellt.
An den Eigentumsverhältnissen des Ortskanalsystems hat sich nichts geändert, es befindet sich nach wie vor im Eigentum der Gemeinde.

Seit dem Jahr 2011 betreuen die Außendienstmitarbeiter auch das Ortsnetz der Gemeinde Übersee. Die Betreuung schließt die Sichtprüfungen (Kontrolle der ca. 1.600 Kanalschächte), Wartungsarbeiten der 33 Pumpstationen und 24-Stunden-Bereitschaftsdienst mit ein.
Die Personalkosten und der Materialaufwand werden am Jahresende der Gemeinde in Rechnung gestellt.
An den Eigentumsverhältnissen des Ortskanalsystems hat sich nichts geändert, es befindet sich nach wie vor im Eigentum der Gemeinde.

Damit unsere öffentliche Kläranlage reibungslos läuft und für Sie als Bürger die Kanalbenutzungsgebühren möglichst niedrig sind, darf Folgendes NICHT in die Toilette geworfen werden:
- Speisereste, Brat- und Frittierfett
- Windeln, Watte, Binden, Slipeinlagen, Tampons
- Feuchttücher
- Kondome
- Wattestäbchen
- Zigarren- und Zigarettenreste
- Rasierklingen
- Bekleidung, Textilien
- Kleintier- und Katzenstreu
- Papier, Verpackungsmaterialien
- Batterien
- Medikamente
- Flaschenverschlüsse
- Asche
- Schlachtabfälle
- chemische Abfälle (Säuren, Laugen, Farbreste, Verdünnung, etc.)
- tierische Abfälle (Mist, Gülle, etc.)
- Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel
- Altöl, Frostschutz, Bremsflüssigkeit, etc.
- Bauabfälle (Bauschutt, Zement, etc.)

Kapazität | 85.000 Einwohner |
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Derzeitiger Auslastungsgrad im Sommer | 70.000 Einwohner |
Derzeitiger Auslastungsgrad im Winter | 40.000 Einwohner |
Trockenwetterzulauf täglich | 13.000 m³ |
Gesamtwasserzulauf jährlich | 5 Mio. m³ |
Biologischer Sauerstoffbedarf (BSB) | Zulaufwert 200 mg/l Ablaufwert 5 mg/l |
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Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB) | Zulaufwert 500 mg/l Ablaufwert 30 mg/l |
Gesamtstickstoff | Zulaufwert 50 mg/l Ablaufwert 14,4 mg/l | |
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Phosphor | Zulaufwert12 mg/l Ablaufwert 1 mg/ |
Frischschlammanfall täglich | aktuell ca. 50 m³ (max. 100 m³) |
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Gasproduktion jährlich | 600.000 m³ |
Sandfanggutanfall jährlich | 150 m³ |
Klärschlammanfall jährlich (30 % TS) | 2.800 t |
Volumen der Belebungsbecken | 10.500 m³ |
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Volumen des Vorklärbeckens | 185 m³ / 500 m³ |
Volumen des Prozesswasserspeichers | 700 m³ |
Volumen der Nachklärbecken | 7.600 m³ |
Volumen des Sandfangs | 350 m³ |
Volumen der Faulbehälter | 3.300 m³ |
Volumen des Nacheindickers | 900 m³ |
Volumen des Gasspeichers (Hochdruck) | 1.000 m³ |
Volumen des Gasspeichers (Niederdruck) | 200 m³ |
Speichervolumen Klärschlamm-Lagerhalle (27 % TS) | 700 t |
Leistung der Entwässerungszentrifugen | Zentrifuge I: 30 m³/h, Zentrifuge II: 30 m³/h |
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Leistung der BHKW | 2 x 110 kW |
Gesamtenergieverbrauch Kläranlage (jährlich) | 1.840.000 kWh (davon 930.000 kWh Eigenerzeugung) |
Gesamtenergieverbrauch Pumpwerke (jährlich) | 1.300.000 kWh |
Investitionskosten | 95 Mio. Euro |
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Im Abwasser- und Umweltverband Chiemsee haben sich die folgenden zehn Gemeinden am und im Chiemsee mit mehr als 40.000 Einwohner zusammengeschlossen (Gemeinden und deren Verbandsräte).
Die 1. Bürgermeister der zehn Verbandsgemeinden bilden zugleich den Verbandsausschuss. In der Verbandsversammlung stellt jede Gemeinde zusätzlich einen weiteren Vertreter, so dass die Versammlung aus insgesamt 20 Mitgliedern der Verbandsversammlung besteht.

Irene Biebl-Daiber
1. Bürgermeisterin
Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses

Franz Praßberger
Verbandsrat

Stefan Reichelt
1. Bürgermeister

Heinrich Wallner
Verbandsrat
Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses

Armin Krämmer
1. Bürgermeisterin
Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses

Stephan Baumann
Verbandsrat

Andreas Friedrich
1. Bürgermeisterin

Martin Kollmannsberger
Verbandsrat

Martin Bartlweber
1. Bürgermeisterin

Martha Gruber
Verbandsrat
Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses

Anton Baumgartner
1. Bürgermeisterin
Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses

Josef Schneider
Verbandsrat

Gerhard Wirnshofer
1. Bürgermeisterin
Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses

Robert Muggenhamer
Verbandsrat

Bernhard Hainz
1. Bürgermeisterin

Michael Rappl
Verbandsrat

Andreas Fenzl
1. Bürgermeister
Verbandsvorsitzender

Mary Fischer
Verbandsrätin

Herbert Strauch
1. Bürgermeister

Hans Thullner
Verbandsrat

Im Dezember 1978 haben die Gemeinden rund um den Chiemsee eine wichtige Entscheidung getroffen: Sie gründeten den Abwasserzweckverband zur Reinhaltung des Chiemsees, der in der Gemeinde Rimsting seinen Sitz hat. Zuerst war es ein Planungsverband, später auch ein Bau- und Betriebsverband.
Das Ziel war, eine Ringkanalisation um den ganzen See zu bauen. Außerdem sollte eine große Gemeinschaftskläranlage entstehen. Diese Maßnahmen sollten den Chiemsee, der etwa 80 Quadratkilometer groß ist, dauerhaft sauber halten.
Viele Jahre wurde nach einem passenden Standort für die Kläranlage gesucht. Schließlich entschied man sich für einen Platz in Stiedering, Gemeinde Rimsting. Das gereinigte Abwasser wird von dort in den Fluss Inn geleitet.
1985 wurde der Bauplan vorgestellt und kurz danach mit dem Bau begonnen. Nach nur knapp vier Jahren war die Anlage fertig. Am 24. November 1989 wurde sie feierlich eröffnet, sogar mit dem damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker.
Zehn Jahre später, 1999, wurde die Kläranlage erweitert, um noch mehr Stickstoff aus dem Wasser zu entfernen. Auch die Technik wurde auf den neuesten Stand gebracht. In Zukunft ist eine neue Anlage geplant, die das Wasser aus dem Klärprozess noch besser reinigt. Seit Anfang an plant das Ingenieurbüro Dippold & Gerold alle Maßnahmen.
Es wurden fast 90 Kilometer Verbandskanäle gebaut, davon 28 Kilometer im Chiemsee selbst. Außerdem gibt es heute rund 260 Kilometer Ortskanäle.
Die Kläranlage ist so groß, dass sie Abwasser von 85.000 Einwohnern reinigen kann. Zusätzlich wurden zwei große Mischwasserstollen mit 7 Kilometern Länge sowie 31 Pumpstationen gebaut.
Für den Bau der Verbandsanlagen wurden etwa 95 Millionen Euro ausgegeben. Für die Ortskanäle kamen nochmals über 50 Millionen Euro hinzu. Der Freistaat Bayern unterstützte das Projekt mit über 75 Millionen Euro.
Täglich fließen bei Trockenwetter über 10.000 Kubikmeter Abwasser aus den 10 Chiemsee-Gemeinden zur Kläranlage.
Das Wasser wird streng nach gesetzlichen Vorgaben gereinigt.
Dabei werden jedes Jahr etwa 40 Tonnen Phosphor und 1.200 Tonnen Stickstoff aus dem Wasser entfernt.
Auch die Nachbarregionen, zum Beispiel im Achental und in Tirol, haben viel in saubere Abwasseranlagen investiert. So wird das Wasser, das in die größten Zuflüsse des Chiemsees (Tiroler Achen und Prien) gelangt, ebenfalls gereinigt.
Durch diese Maßnahmen bleibt der Chiemsee sauber — zur Freude der Menschen, die hier leben, sowie der vielen Gäste, die im See schwimmen oder Boot fahren.
Neben dem Abwasserschutz gab es auch gemeinsame Umweltaufgaben der 10 Gemeinden. Schon 1992< wurde die Arbeitsgemeinschaft Chiemseebürgermeister (ARGE) gegründet.
Weil diese Arbeitsgemeinschaft nur eine beratende Rolle haben darf, wurde im Jahr 2000 der Zweckverband erweitert. Seitdem heißt er Abwasser- und Umweltverband Chiemsee (AUV).
Alle zwei Jahre gibt es die Chiemseekonferenz, bei der neue Projekte besprochen werden.
Beispiele für Maßnahmen:
- Ruhezonen für Vögel und Fische im Chiemsee
- Ausbau des Rund- und Radwegs um den See
- Bekämpfung von Stechmücken, um Bewohner und Gäste zu schützen
Eine große Aufgabe des AUV ist die Regionale Chiemseeagenda 21.
Ihr Ziel ist eine nachhaltige Entwicklung der Region.
Amtierende Vorsitzende:
- Andreas Fenzl, Rimsting, Vorsitzender seit 2020
- Andreas Friedrich, Markt Prien a. Chiemsee, stellv.. Vorsitzender seit 2020
- Stefan Reichelt, Chieming, stellv. Vorsitzender seit 2020
Frühere Vorsitzende:
- Josef Mayer, Rimsting, Vorsitzender von 2008-2020
- Georg Schützinger, Grabenstätt, stellv.. Vorsitzender von 2014-2020
- Jürgen Seifert, Markt Prien a. Chiemsee, stellv. Vorsitzender von 2008-2020
- Konrad Glück, Seeon-Seebruck, stellv. Vorsitzender von 2002-2014
- Christian Fichtl , Prien a. Ch., stellv. Vorsitzender von 2002 bis 2008
- Florian Hoffmann, Rimsting, Vorsitzender von 2002 bis 2008 und stellv. Vorsitzender von 1990 bis 2002
- Lorenz Kollmannsberger, Prien a. Ch., Vorsitzender von 1979 bis 2002
- Max Brunner, Chieming, stellv. Vorsitzender von 1979 bis 2002
- Josef Mayer sen., Rimsting, stellv. Vorsitzender von 1984 bis 1990